Wien ist wirklich anders, denn wo leben schon Ziegen auf einer Mülldeponie? Konkret sind es Pinzgauer Bergziegen, die sich seit zehn Jahren die Wiener Deponie Rautenweg als Heimat auserkoren haben. Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina: "Mir ist es wichtig, dass sich die Ziegen hier wohlfühlen und noch viele weitere Jahre auf der Deponie gesund und zufrieden sind."
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Foto: Wien RK |
Begonnen hat die Geschichte 1993, als einerseits die Stadt Wien nach einer Möglichkeit suchte, die damals vielzitierte Umweltgefährdung der Deponie, besonders von Luft und Pflanzen, zu widerlegen, andererseits eine Tierärztin eine Heimat für die damals vom Aussterben bedrohten Ziegen suchte.
1993 gab es von den Pinzgauer Bergziegen nur noch 190 in ganz Österreich, vier davon kamen auf den Rautenweg. Und dort geht es ihnen sehr gut, denn mittlerweile gibt es schon über 100 Nachkommen, von denen die meisten wieder "ausgewildert" wurden. Auch die Mitarbeiter der MA 48, Abfallwirtschaft haben die Bergziegen ins Herz geschlossen. Bei Wind und Wetter können sich die Tiere in Verschläge zurückziehen.
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Foto: Wien RK |
Die Gesundheit der Tiere wird von einer Tierärztin durch regelmäßige Blutabnahmen und Milchkontrollen bestätigt. Obwohl die Tiere sich von den Pflanzen auf der Deponie ernähren, sind keine gesundheitlich negativen Folgen bekannt. Derzeit sind 23 Tiere auf der Deponie und stellen bei allen Besichtigungen, besonders für Kinder, einen Höhepunkt dar.
St. Jodok am Brenner, am 01. März 2003 |