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Kraftfutterautomat für Ziegen

Bauernhof der Seisenbergers

Konrad Seisenberger und seine Frau Christine managen im bayrischen Dorfen eine Burenziegeherde mit 25 Muttertieren. Um den Arbeitsaufwand und die Fütterung zu optimieren begann Konrad Seisenberger mit dem Bau eines Fütterungsautomaten. Zusammen mit der Firma Förstertechnik wurde die automatische Fütterung für Ziegen entwickelt.

Foto: Konrad Seisenberger
Der Bauernhof von Konrad und Christine Seisenberger im
bayrischen Dorfen. Im Vordergrund die Ziegen auf der Weide und
dahinter der Stall.

In den frühen 90 er Jahren kamen die Seisenberger mit der Burenziegenzucht in Kontakt. Von den anfänglichen Schwierigkeiten ließen sie sich nicht beirren und verfolgten das Ziel - eine überdurchschnittliche Burenziegenherde mit guten Leistungen aufzubauen.

Mit diesem Ziel vor Augen erkannte der gelernte Maurer und jetzige Kranbauer, dass die Burenziegen beste Bedingungen im Stall und auf der Weide brauchen. Um dieses für die Ziegen zu schaffen, bauten er einen neuen Laufstall. Der ziegengerechte Stall hat direkten Zugang zur angrenzenden Weide. Diese ist unterteilt, um die Verwurmung der Tiere so gering als möglich zu halten. Nach jedem Wechsel der Weide, wird diese zusätzlich noch gekalkt.

Foto: Konrad Seisenberger
Heller und gut durchlüfteter Laufstall

Nicht nur der Stall sonder auch die Fütterung wurde auf die Ziegen abgestimmt. Hierfür entwickelte er zusammen mit der Firma Förstertechnik einen Futterautomat für Ziegen. Förstertechnik stellte den sogenannten Stand Alone Computer und den Kraftfutterautomat und Seisenberger baute die notwendigen Anlagenteile dazu.

Diagramm für Tagesmengen und
Fütterungsgruppen

Jede Ziege bekommt eine Erkennungsmarke (Transponder) umgehängt. Die Erkennungsmarke teilt den Stand Alone Computer mit, um welche Ziege es sich handelt. Der Futterautomat gibt dann je nach eingestellter Tagesmenge - Portionen gleichmäßig über den Tag verteilt - aus. Die Tagesmenge kann je nach Leistungsniveau einer der vier Fütterungsgruppen zugeordnet werden.

Somit können die Seisenbergers die Kraftfütterrationen für jede Ziege individuell einstellen. Daraus ergibt sich eine genaue Leistungskontrolle für jede einzelne Burenziege.

Foto: Peer Christoph

Konrad Seisenberger beim Erklären
des Fütterungsautomaten. Rechts davon die Schleuse zum Kraftfutterstand.

Transponder

Der Futterneid der Ziegen ist allseits bekannt und jeder Ziegen- bauer kennt die Rangeleien am Futtertisch. Aufgrund dieser Eigenschaft der Ziege musste der Fressplatz so gestaltet werden, dass nur eine Ziege am Kraftfutterstand sein kann. Eine Zugangssperre zum Kraftfutterstand war die Lösung. Trotz dieser Zugangssperre kommt es immer wieder zu Verdrängung von rangniedrigen Tieren. Der Stand Alone Computer erkennt aber sofort, dass es sich um eine andere Ziege handelt und stellt die Ausgabe von Kraftfutter ein.

Ein effizienter Einsatz von Kraftfutter ist ein großer Gewinn für die Ziegen. Die Wirtschaftlichkeit einer Ziegenherde erhöht sich und die Kosten für den Kraftfutterautomat sind in einigen Jahren durch die Einsparung von Kraftfutter amortisiert.

 

Peer Christoph
burenziege.at

St. Jodok am Brenner, am 29. Feber 2004