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Capra Grigia - Die Graue Bergziege

Granitgraue Ziegen unter Druck

 

Die alte Schweizer Ziegenrasse Capra Grigia ist vom Aussterben bedroht. Nur ein intensives Erhaltungszuchtprogramm kann der Capra Grigia - der Grauen Bergziege - längerfristig eine Perspektive geben.

 

 

Foto: http://www.prospecierara.ch

In der Schweiz gelten sieben einheimische Ziegenrassen als gefährdet. Die am stärksten bedrohte Ziege ist mit 160 Zuchttieren die Capra Grigia. Dies gab die Stiftung Pro Specie Rara kürzlich bekannt. Um diese Situation zu entschärfen, muss das Erhaltungsprogramm für diese alte Rasse intensiviert und die Suche nach neuen Züchtern vorangetrieben werden. Die Grauen Bergziegen litten wie viele andere traditionelle Ziegen unter der staatlichen Rassenbereinigung von 1938, die etliche lokale Ziegenrassen per Dekret als unerwünscht klassierte. Die Verdrängung durch neue Leistungsrassen setzte den robusten Ziegen zusätzlich zu. Dass es heute noch Tiere gibt, ist einer Hand voll engagierten Züchtern zu verdanken, die in den Südalpentälern die Capra Grigia vor allem aus kulturellen Gründen weiterhin gehalten haben.

 

Nationale Massnahme

Seit neun Jahren setzt sich Pro Specie Rara für die robusten Grauen Bergziegen ein. Nach diesen ersten Projektjahren, in denen die letzten Tiere ausfindig gemacht und neue Zuchtgruppen zusammengestellt wurden, sollen nun auf nationaler Ebene bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nebst der Suche nach neuen Züchtern auch ausserhalb des Ursprungsgebietes hat die Stiftung jetzt beim Bundesamt für Landwirtschaft ein Gesuch um Anerkennung der Capra Grigia als Schweizer Rasse eingereicht. Diese Korrektur der fatalen Rassenbereinigung von 1938 soll den stolzen Ziegen neue Perspektiven geben.

 

 

Philippe Ammann
http://www.prospecierara.ch/tierart6.htm
http://www.prospecierara.ch

 

Tierwelt, Nr. 5, 2006